Der Fadschr (Fajr) ist bei 18 Grad
Wann man das Fadschr-Gebet verrichtet
Al-Fadschr al-Saadiq, der echte Fadschr, ist das erste Licht welches sich auf dem Horizont ausbreitet. Heute ist dieses Phänomen nur noch in wenigen Regionen der Erde zu beobachten. Als der Mensch sich die Erde durch die Elektrizität zunutze machte, und die Sterne durch das künstliche Licht verschwanden, wurde auch das erste Licht des Fadschr durch unsere Beleuchtungen verdeckt. In den meisten Regionen wird es schlicht nicht mehr dunkel genug um dieses feine Licht am Horizont zu erkennen. Das verleitete viele, die die echte Nacht nicht mehr kennen irre zu gehen. Und so berichtet jeder von einem anderen Winkel für die Berechnung des Fadschr. Wobei der Winkel für den Fadschr seit mehr als 1000 Jahren bekannt ist. Er ist bei 18 Grad. Und einige konnten ihn bei 19 Grad erkennen. Und die Astronomen sagten: Wer behauptet der Winkel sei niedriger als 18, der sagt etwas anormales.
Die Gelehrten und Astronomen zum ersten Licht des Fadschr
Der Astronom Al-Battānī sagte im Jahr (317 H) im zwölften Kapitel von Kitāb az-Zīj über die Herstellung des Astrolabiums (ein Werkzeug zur Astronomischen Messung): "Wenn du die Bögen (muqantarāt) für das Erscheinen der Morgendämmerung (ṭuluʿ al-fadschr) und das Verschwinden der Abenddämmerung (maghīb al-shafaq) festlegen möchtest, setze den Steinbock (ra's al-jady) auf achtzehn in den Bögen und markiere im Gegenstück den Kreis des Krebses (madār ra's al-sarṭān) als ein Zeichen. Dann setze den Widder (ra's al-ḥamal) auf jenen Bogen und markiere im Gegenstück. Danach setze den Krebs (ra's al-sarṭān) darauf und markiere auf dem Gegenstück. Dann suche einen Mittelpunkt, der die drei Zeichen für dich zusammenführt, und ziehe eine Linie darüber. Dann mache auf der anderen Seite, was du bei deren Gegenstücken gemacht hast, so dass der Bogen im Osten der Bogen des Aufgangs der Morgendämmerung (ṭuluʿ al-fadschr) und der im Westen der Bogen des Untergangs der Abenddämmerung ist."
Der Astronom al-Bīrūnī (440 H) schrieb in seinem Buch al-Qanoon al-Masoudi: "... und das ist die Morgendämmerung (Fadschr), die drei Arten hat: Die erste ist spitz, gestreckt, aufrecht, bekannt als die falsche Morgendämmerung (Al-Fadschr Al-Kadhib) und wird auch als 'Schweif des Wolfs' (Dhanab al-Sarhan) bezeichnet, und es hängt nichts von den religiösen Gesetzen (Shari'a) oder den offiziellen Bräuchen damit zusammen. Der zweite Typ ist flach, breitet sich quer über den Horizont aus, rund wie ein Halbkreis, mit dem die Welt erleuchtet wird, worunter sich Tiere und Menschen für ihre Gewohnheiten versammeln und die Bedingungen für die Anbetungen erfüllt werden. Der dritte Typ ist eine Röte, die der Sonne folgt und ihr vorausgeht, und er ist wie der erste in Bezug auf das religiöse Gesetz ... und je nach Bedarf an Morgendämmerung (Fadschr) und Abenddämmerung haben die Gelehrten dieser Wissenschaft ihre Beobachtungen angestellt und daraus die Gesetze für die Zeit abgeleitet, dass, wenn die Sonne unter den Horizont sinkt und dies achtzehn Teile beträgt, dies die Zeit des Beginns der Morgendämmerung (ṭuluʿ al-fajr) im Osten und die Zeit des Verschwindens der Abenddämmerung im Westen ist, und weil es nicht voneinander getrennt ist, sondern eher gemischt (Kommentar: Was bedeutet, das der Al-Fadschr Al-Kadhib und der Al-Fadschr As-Saadiq sich mischen und einige den Anfang und das Ende nicht erkennen konnten), gab es in diesem Gesetz Meinungsverschiedenheiten, so dass es einige als siebzehn Teile sahen."
Der Astronom Ibn al-Zarqālah (493 H) sagte im neunundvierzigsten Kapitel über die Kenntnis der Dämmerung (al-shafaq) und dem Beginn des Fadschr (ṭuluʿ al-fajr) in einem seiner Briefe: "Du schaust auf die Sonne, und wenn sie eine nördliche Neigung hat, dann setze das Ende des Alhidade (drehbare Messvorrichtung zur Winkelanzeige) auf die Höhe des Widders (al-ḥamal) in deinem Land im Viertel der Höhe, dann entferne den Querstab vom Zentrum der Platte zur Seite des Zeichens achtzehn... Was dann bleibt, ist die Zeit, die das Firmament (al-falak) von Sonnenuntergang bis zum Ende der Dämmerung und ebenso vom Beginn des Fajr (ṭuluʿ al-fajr) bis zum Sonnenaufgang dreht."
Der große Astronom Nasir ud-Din at-Tusi (672 H) sagte, nachdem er zwischen dem falschen Fajr (al-fajr al-kadhib) und dem wahren Fajr (al-fajr as-sadiq) unterschieden hatte: "Es wurde durch Beobachtung (al-rasd) festgestellt, dass der Anfang des Fajr (awwal al-fajr) und das Ende der Dämmerung (akhir al-shafaq) die Zeit sind, wenn die Sonne achtzehn Grad unter dem Horizont in Bezug auf ihren Höhenkreis (da'irat irtifā'ihā) abgesunken ist."
Der Astronom Abu al-Hasan Ali ibn Ja'far ibn Ahmad ibn Yusuf ibn Baas al-Aslami (693 H) sagte: "Das neunte Kapitel über die Kenntnis der Höhe eines Sterns für den Beginn des Fadschr (ṭuluʿ al-fajr) und das Verschwinden der Dämmerung (al-yafaq) basiert auf einem Kreis von 18 vom Osten für die Dämmerung (al-shafaq) und vom Westen für den Fajr usw." (Kommentar: Da die Sonne nicht Sichtbar ist, wird anhand der Höhe eines sichtbaren Sterns gemessen)
Der Astronom al-Qadi Zada (840 H) sagte in seinem Kommentar zu al-Jaghmini's Zusammenfassung über Astronomie: "Es wurde durch Erfahrung festgestellt, dass der Beginn des Morgens (awwal as-sabah) und das Ende der Abenddämmerung (akhir al-shafaq) nur dann eintreten, wenn die Sonne achtzehn Teile (Grad) unterhalb des Horizonts liegt."
Abu Zaid Abd ur-Rahman ibn Omar as-Susi al-Bu'aqili, bekannt als Ibn al-Mufti (1003 H), sagte im Abschnitt über die Zeiten des Verschwindens der Dämmerung (al-shafaq) und des Beginns des Fadschr (ṭuluʿ al-fajr) und deren jeweilige Stufen: "Es ist wichtig zu wissen, dass das Verschwinden der Dämmerung (al-shafaq) dem Beginn des Fadschr (ṭuluʿ al-fajr) entspricht, und das ist, wenn die Sonne achtzehn Grad unter dem Horizont steht."